Empirische Sonderpädagogik https://empirische-sonderpaedagogik.de/index.php/esp <p>Hinweis! Bitte nutzen Sie bei der Registrierung Ihre institutionelle Emailadresse. Andernfalls ist es schwierig berechtigte Nutzer*innen und Fake-User zu unterscheiden. 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Kinder mit SES können Fachkräften jedoch in allen pädagogischen Disziplinen begegnen und erfordern sowohl bei der Identifikation als auch der Berücksichtigung des Erscheinungsbildes im Bildungsprozess eine hohe Sensibilität und entsprechende Kompetenzen von Lehrkräften. Die vorliegende Studie geht daher der Frage nach, welche Faktoren diagnostische Entscheidungsprozesse im Zusammenhang mit SES beeinflussen. Dazu nahmen <em>N</em>&nbsp;=&nbsp;454 Lehrkräfte im Primar- und Sekundarbereich unterschiedlicher Ausbildungs- und Praxisphasen an einer Online-Erhebung teil. Mittels eines im 3&nbsp;×&nbsp;2&nbsp;×&nbsp;2&nbsp;×&nbsp;2-Design experimentell variierten fiktiven Beobachtungsprotokolls als Stimulus wurde untersucht, inwiefern Hinweise auf eine SES, Mehrsprachigkeit, (un-)angepasstes Verhalten und das Geschlecht eines Schulkindes diagnostische Entscheidungen und zugeschriebene Ursachen durch die Lehrkräfte beeinflussen. Einstellungen und Selbstwirksamkeit zur Diagnostik sowie Wissen über SES wurden kontrolliert. Hinsichtlich Einstellungen, Selbstwirksamkeit und Wissen zeigten sich keine Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Ausbildungs- und Praxisphasen sowie Schulstufen. Die weiteren Ergebnisse legen nahe, dass Lehrkräfte sowohl sprachlich-kommunikative als auch sozial-emotionale Förderbedarfe weitestgehend zuverlässig identifizieren. Erstere konfundieren allerdings mit dem gleichzeitigen Vorliegen von Hinweisen auf eine Mehrsprachigkeit. Insgesamt zeigt sich, dass Lehrpersonen zunächst offen in einen diagnostischen Prozess einsteigen und bei einer gewissen Deutlichkeit der Symptomatik entsprechende Entwicklungsbereiche adäquat fokussieren. Es zeigt sich jedoch auch, dass es einer stärkeren Sensibilisierung während der Lehramtsaus- und Weiterbildung für die Verwobenheit der einzelnen Entwicklungsbereiche bedarf.</p> Anja Starke, Alexander Röhm, Katharina Rademacher, Michelle Grengel, Nur Seda Saban-Dülger, Ulrich Stitzinger Copyright (c) 2025 Anja Starke, Alexander Röhm, Katharina Rademacher, Michelle Grengel, Nur Seda Saban-Dülger, Ulrich Stitzinger https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0 https://empirische-sonderpaedagogik.de/index.php/esp/article/view/141 Fri, 19 Sep 2025 00:00:00 +0200 Teachers’ Judgment Accuracy of Students’ Reading Comprehension in Inclusive Primary Schools https://empirische-sonderpaedagogik.de/index.php/esp/article/view/133 <p>Reading comprehension is a crucial element of primary school education. Yet, a quarter of German fourth-graders, especially those with special educational needs (SEN), have difficulty with reading comprehension. Teachers must have diagnostic abilities if they are to provide tailored support. Previous studies have identified limitations in how teachers assess low and average achievers and their tendency to consider irrelevant characteristics. Accordingly, this study examines the accuracy with which teachers in inclusive classrooms assess students’ reading comprehension at word, sentence and text levels and the extent to which student characteristics such as grade level, SEN and sex influence reading levels. The reading comprehension of 1693 students (n&nbsp;=&nbsp;147 with SEN in learning; n&nbsp;=&nbsp;142 with SEN in emotion and behaviour) was assessed using a standardized test and rated by a teacher (n&nbsp;=&nbsp;102). By means of a multilevel analysis, we examined the degree to which the teachers’ assessments corresponded to the students’ standardized test performance and the extent to which this was related to the students’ characteristics. Results showed moderate correlations between teachers’ ratings and students’ reading performance at sentence and text levels and low correlations at word level. The accuracy of judgments varied greatly among teachers and judgment accuracy at the sentence and text levels increased as grade level increased. SEN in learning was associated with lower accuracy in teachers’ assessments, which was also found for SEN in emotion and behaviour but only on word level. There was no effect for sex.</p> Sophia Hertel Copyright (c) 2025 Sophia Hertel https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0 https://empirische-sonderpaedagogik.de/index.php/esp/article/view/133 Fri, 19 Sep 2025 00:00:00 +0200 Professionalisierung von fachfremd unterrichtenden Lehrkräften zur diagnosegeleiteten Förderung im inklusiven Mathematikunterricht am Beispiel der Förderung von Operationsvorstellungen https://empirische-sonderpaedagogik.de/index.php/esp/article/view/135 <p>Die komplexen Anforderungen einer differenzierten Diagnostik, Zielsetzung und Planung und einer individuell ausgerichteten Förderung im inklusiven Unterricht erfordern von Lehrkräften umfassende Expertise, einerseits fachübergreifend, andererseits zugleich im jeweiligen Unterrichtsfach. Lehrkräfte, die fachfremd tätig sind, benötigen folglich fachliche und fachdidaktische Kompetenzen, die sie insbesondere im Rahmen von Fortbildungen entwickeln können. Dieser Beitrag fokussiert eine im Rahmen des Deutschen Zentrums für Lehrkräftebildung (DZLM) entwickelte Professionalisierungsmaßnahme, an der 46 fachfremd im inklusiven Mathematikunterricht der Grundschule tätige Lehrkräfte teilnahmen. Die Maßnahme zielte fachbezogen auf die spezifische Thematik der Erfassung von Schwierigkeiten beim Mathematiklernen und der Förderung der Lernenden. In einer qualitativen Studie zur Professionalisierung der diagnosegeleiteten Förderkompetenz werden Selbstberichte analysiert, die von den Lehrkräften zu ihren geplanten und durchgeführten Diagnose- und Fördermaßnahmen entworfen wurden. Für den fachdidaktischen Gegenstand <em>Operationsvorstellungen </em>konnten für den fachspezifischen Umgang mit den Anforderungssituationen und Vergleichsdimensionen <em>Förderplanung, Diagnose </em>und <em>Lernbegleitung </em>jeweils drei Typen identifiziert werden, die im Beitrag charakterisiert werden. Der Beitrag erläutert die mit Hilfe der dokumentarischen Methode rekonstruierten Typiken zu den drei Anforderungssituationen auf der Basis theoretischer Überlegungen und des empirischen Forschungsstands, stellt die innovative Form der Datenerhebung der videographierten Fallbesprechungen dar, begründet und erläutert das methodische Vorgehen und diskutiert Zusammenhänge zwischen den unterschiedlichen Vergleichsdimensionen</p> Uta Häsel-Weide Copyright (c) 2025 Uta Häsel-Weide https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0 https://empirische-sonderpaedagogik.de/index.php/esp/article/view/135 Fri, 19 Sep 2025 00:00:00 +0200 Professionelle Überzeugungen zur inklusiven Bildung: Validierung des Skaleninventars InkÜ bei berufstätigen Lehrkräften der Primarstufe https://empirische-sonderpaedagogik.de/index.php/esp/article/view/115 <p>Überzeugungen zur inklusiven Bildung von Lehrpersonen stellen einen zentralen Bestandteil ihrer professionellen Kompetenz dar und sind wesentlich für die Umsetzung von Inklusion bei der Planung und Durchführung von Unterricht. Im Mittelpunkt des vorliegenden Beitrags steht die Validierung des Skaleninventars zu <em>Überzeugungen zur inklusiven Bildung</em> (InkÜ), das sieben Skalen zu unterschiedlichen Inhalts- und Anforderungsbereichen umfasst. Anhand einer Stichprobe von <em>n</em> = 325 berufstätigen Grundschullehrkräften wird mithilfe von Konfirmatorischen Faktorenanalysen die Konstrukt- und faktorielle Validität sowie die Reliabilität des Skaleninventars geprüft und der Frage nach der Stabilität der Überzeugungen (Retest-Reliabilität) nachgegangen. Die Ergebnisse belegen die angenommene Struktur von Überzeugungen, einen reliablen Einsatz des Instruments bei berufstätigen Lehrpersonen und theoretisch erwartete Zusammenhänge mit bzw. die Diskrimination von weiteren Konstrukten aus dem affektiven-motivationalen Bereich professioneller Kompetenz von Lehrkräften. Die Retest-Reliabilität liegt durchschnittlich in moderater Höhe. Mit den im vorliegenden Beitrag wie auch in vorherigen Untersuchungen mithilfe des Skaleninventars InkÜ erzielten Ergebnissen wird geschlussfolgert, dass mit dem Instrument eine verlässliche Messung von Überzeugungen zu unterschiedlichen Inhalts- und Anforderungsbereichen inklusiver Bildung bei verschiedenen Stichproben angehender und berufstätiger Lehrkräfte gelingt. Diskutiert wird, dass dies hilfreich für die Entwicklung passgenauer Lerngelegenheiten sowohl in der Aus- als auch in der Fortbildung von Lehrkräften sein kann.</p> Sarah Strauß, Johannes König, Michael Grosche, Thomas Hennemann Copyright (c) 2025 Sarah Strauß, Johannes König, Michael Grosche, Thomas Hennemann https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0 https://empirische-sonderpaedagogik.de/index.php/esp/article/view/115 Fri, 19 Sep 2025 00:00:00 +0200 Barrieren auf Schul- und Pausenhöfen erkennen – Der Einfluss von Fading in einer beispielbasierten Lernumgebung https://empirische-sonderpaedagogik.de/index.php/esp/article/view/152 <p>Schul- und Pausenhöfe gelten als Orte informeller Lernprozesse, an denen Kinder und Jugendliche mit Behinderungen aufgrund materiell-räumlicher Barrieren häufig jedoch nur eingeschränkt partizipieren können. Dabei kann die Fähigkeit, Barrieren auf Schul- und Pausenhöfen zu erkennen, als zentraler Bestandteil professioneller Kompetenz von Lehrkräften verstanden werden. Unklar ist jedoch, wie ein Verständnis über entsprechende Barrieren gefördert werden kann. In Anlehnung an die Forschung zum beispielbasierten Lernen wird in diesem Beitrag die Wirksamkeit des Reflektierens von Analysebeispielen an sich, sowie der Einfluss einer schrittweisen Reduktion der Beispielinhalte (Fading) untersucht. Dafür wurden 87 Sportlehramtsstudierende in einer Prä-Interventions-Post-Studie randomisiert auf drei Versuchsgruppen verteilt, in denen entweder nur vollständige Analysebeispiele bearbeitet (Vollständig), gefadete Beispiele vervollständigt (Fading) oder Barrierepotenziale selbstständig analysiert wurden (Kontrollgruppe). Betrachtet wurden Veränderungen im nummerischen <em>Bestimmen</em> sowie beschreibenden <em>Analysieren und Evaluieren</em> von Barrierepotenzialen auf Schulhoffotos. Hinsichtlich der Fähigkeit des <em>Bestimmens</em> von Barrierepotenzialen konnten die Studierenden der Gruppe Fading, und hinsichtlich des <em>Analysierens und Evaluierens</em> von Barrierepotenzialen die Studierenden beider Beispielgruppen (Vollständig &amp; Fading) ihre Leistungen signifikant verbessern. Beim <em>Analysieren und Evaluieren</em> erzielten Studierende mit Beispielen höhere Lernzuwächse als in der Kontrollgruppe. In der Gruppe Fading liegen zudem signifikant höhere Leistungszuwächse im <em>Bestimmen </em>von Barrierepotenzialen im Vergleich zur Gruppe Vollständig und beim <em>Analysieren und Evaluieren</em> im Vergleich zur Kontrollgruppe vor. Insgesamt deuten die Befunde darauf hin, dass das Verständnis über Barrierepotenziale auf Schul- und Pausenhöfen durch die Arbeit mit Analysebeispielen vielversprechend gefördert werden kann.</p> Rieke Frerichs, Tim Heemsoth, Frederik Bükers Copyright (c) 2025 Rieke Frerichs, Tim Heemsoth, Frederik Bükers https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0 https://empirische-sonderpaedagogik.de/index.php/esp/article/view/152 Fri, 19 Sep 2025 00:00:00 +0200